Zum ersten Mal in der Geschichte des SPD-Ortsvereins trafen sich die Forbacher Genossinnen und Genossen am vergangenen Sonntag, den 21.02.2021, zum virtuellen Stammtisch. Nachdem wir unseren traditionellen Stammtisch in den Forbacher Lokalitäten derzeit nicht durchführen können und dürfen, war es für alle Beteiligten eine große Freude, sich zumindest auf diesem Wege zu hören und zu sehen.
Jonas Weber im Online-Gespräch
Besonders gefreut hat uns die Anwesenheit unseres SPD-Landtagsabgeordneten und Kreisrat Jonas Weber, der von uns über aktuelle Forbacher Sorgen und Nöte informiert wurde und selbst über die Politik in Stuttgart und Rastatt berichtete. Jonas ist nicht nur in Wahlkampfzeiten in Forbach präsent, sondern immer gern vor Ort und im Austausch mit den Forbacher Genossinnen und Genossen, um unsere Anliegen an zuständiger Stelle vorzutragen und mit Energie zu unterstützen. So ist sein Besuch im vergangenen Herbst bei den Forbacher Landschaftspflegern und in der Langenbrander Mostkelter zu nennen.
Klinikum Mittelbaden
Erster Schwerpunkt unserer Diskussionsrunde waren die Planungen des Landkreises Rastatt zur Zentralisierung des Klinikums Mittelbaden in einem neuen Gebäude. Kreisrat Horst Fritz betonte, dass die schnelle Erreichbarkeit in maximal 30 Minuten von Forbach aus ein wichtiges Standortkriterium sein muss. Die bisherige Bürgerbeteiligung in dieser im Zweifel lebenswichtigen Entscheidung wurde von den Teilnehmer*innen als sehr bescheiden bewertet.
HLA Gernsbach
Auch die Zukunft der Handelslehranstalt (HLA) in Gernsbach wurde intensiv diskutiert und der Fortbestand der Schule als wichtiger Standortfaktor im Murgtal betont. Im Kreistag hat sich die SPD als bisher einzige Fraktion klar für den Erhalt der Schule ausgesprochen. Es darf nicht geduldet werden, dass unser Murgtal zugunsten einer Zentralisierung aller Einrichtungen in Rastatt nach und nach leergefegt wird. Der Argumentation der Schulschließungs-Befürworter*innen zu folgen, müsste in letzter Konsequenz zukünftig auch eine Diskussion über die Schließung der Carl-Benz-Schule in Gaggenau befürchtet werden. Ein „infrastrukturelles Ausbluten des Murgtals“, wie es Hort Fritz treffend beschrieben hat, muss deshalb nicht nur verhindert werden, sondern die Gegenposition sollte ein gemeinsames Anliegen aller Murgtäler*innen über die Parteigrenzen hinweg sein.
Fehlende Unterstützung von Regierungspräsidium und Landkreis
Die bedauerlicherweise gescheiterte Genehmigung des Gausbacher Mountainbike-Trails wurde als Beispiel genannt, dass Forbacher Planungen in der Vergangenheit im Karlsruher Regierungspräsidium und dem Landkreis Rastatt nur wenig Unterstützung fanden. Vielmehr entsteht unserer Ansicht nach der Eindruck, dass alle Möglichkeiten der Gesetzgebung und des Naturschutzes genutzt würden, um das Tal in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu blockieren.
Bündelung der Murgtäler Interessen
Als Konsequenz dieser Feststellungen werden wir künftig unsere Stimme lauter erheben müssen, um unsere Forbacher Ansprüche, aber auch die Wünsche des gesamten Murgtals besser anzumelden, waren sich die Teilnehmer*innen einig. Hierzu braucht es den Schulterschluss mit den Murgtal-Gemeinden, um gebündelt und ergebnisorientiert eine bessere Wahrnehmung der Interessen zu erreichen. Die Forbacher SPD wird deshalb die Initiative ergreifen und eine „Murgtal-Connection“ aller SPD-Ortsvereine mit einem ersten Online-Treffen organisieren. Es muss gelingen, hier einen Stein ins Rollen zu bringen und mittelfristig auch die Vertreter*innen der anderen Parteien zur Mitarbeit zu motivieren. Es geht hier, da waren sich alle Teilnehmer*innen einig, um nicht weniger als die langfristige Zukunft des Tals. Dies kann gelingen, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen.
Unser Schriftführer Markus Maul nutzte das Schlusswort zum wichtigen Appell, dass wir uns allein auf Feststellungen nicht beschränken dürften, sondern in Zukunft an der konkreten Umsetzung von Verbesserungen arbeiten müssten. „Sollten wir in ein paar Jahren an den Punkt gelangen, dass wir eingetretene, nachteilige Entwicklungen zwar bereits zuvor voraussagen konnten, zeugt das zwar von unserem analytischen Geschick, nicht jedoch von unserer Schaffenskraft.“, gewonnen sei damit jedoch nichts, spitzte Markus Maul seine Ausführungen zu. Ein Appell nicht nur in die eigenen Reihen, sondern bewusst auch in Richtung der Gesamtgemeinde Forbach, wie auch an alle anderen politischen Akteur*innen des Murgtals gerichtet.
Mit diesen vielen Gedanken und Ideen im Gepäck verabschiedete sich Jonas Weber aus der Gesprächsrunde. Wir danken ihm für die Mitarbeit, wünschen ihm viel Erfolg und freuen uns auf künftige Begegnungen.
Gelungener Online-Stammtisch
Auch wenn wegen der teilweise antiquierten Murgtäler Datenverbindung immer wieder Teilnehmer „aus der Leitung fielen“, darf abschließend unser erster Online-Stammtisch als Erfolg bezeichnet werden, an den wir auch zukünftig gerne anknüpfen möchten. Selbstverständlich freuen wir uns jedoch sehnlichst darauf, hoffentlich in absehbarer Zeit unseren Stammtisch wieder in gewohnter Form in einem unserer Forbacher Lokalitäten durchführen zu können.
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